Vom 20. bis zum 23. Juli waren Männer des Männerkreises mit ihren Frauen unterwegs im Erzgebirge. Warum ausgerechnet dort? Das hatte zwei Gründe: Zum einen fand dort am 22. Juli der 527. Bergstreittag statt, zum anderen handelt es sich um die Heimat eines Mitglieds unseres Kreises. Mit dieser Exkursion haben wir nach längerer Pause die Tradition wiederaufgenommen, die Heimat unserer Mitglieder zu bereisen. Der sogenannte Bergsstreittag geht zurück auf das Jahr 1496 und den erfolgreichen und für die damalige Zeit höchst fortschrittlichen Arbeitskampf der Bergarbeiter gegen die Grubenbesitzer. Diese wollten wegen zurückgehender Erträge der Minen den Lohn der Bergarbeiter kürzen. Der Bergstreittag wird alljährlich am 22, Juli mit einer großen, farbenprächtigen Bergparade, dem Berggottesdienst und einem Abschlusskonzert gefeiert.
Unser Besuch begann mit der Anreise am 20. Juli in Privat-Pkw. Am Tag darauf konnten wir im Rahmen der geführten Besichtigung des Technischen Museums „Siebenschlehener Pochwerk“ einen Einblick in die Arbeit des Erzbergbaus nehmen. Nach einem Mittagessen ging’s dann schon weiter zu einem Vortrag und einer Führung durch das WISMUT-Museum „URANBERGBAU“. Der Vortrag nahm insbesondere die Verhältnisse nach 1945 in den Blick. Der Samstag, der eigentlichen Bergstreittag, begann mit einer Führung von Pfarrer Frank Meinel durch den Bergdom „St. Wolfgang“, eine der größten Hallenkirchen der Spätgotik im sächsischen Raum. Dort erläuterte er uns insbesondere den Altar, den die Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren im Auftrag des sächsischen Kurfürsten geschaffen hatte. Anschließend stiegen einige auf den Turm von St. Wolfgang, von wo sich in alle Richtungen weite Ausblicke bieten; in der Ferne ist bei klarem Wetter sogar das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig zu erahnen.
Bis zum Abend, an dem ca. 500 Mitwirkende in farbenprächtigen Gruppen in den Bergdom
einzogen, hatten wir Zeit, um durch Schneeberg zu bummeln, ein Museum zu besuchen, eine Kleinigkeit an einem der zahlreichen Stände auf dem Schneeberger Marktplatz zu essen oder ein kunsthandwerkliches Andenken aus dem Erzgebirge zu erwerben. Der Höhepunkt der Exkursion war sicherlich der Berggottesdienst in St. Wolfgang am Samstagabend, den wir auf reservierten Plätzen miterleben durften. Es wurde deutlich, wie tief die Bergbautradition heute noch in Schneeberg und Umgebung verwurzelt ist.
Ein besonderer Dank geht an Sabine und Rainer Kubicek, die uns diese schöne Reise ermöglichten.
Unsere Gruppe mit Pfarrer Frank Meinel (5. von links) vor dem Cranach-Altar
(Foto: ein unbekannter Kirchenbesucher)